Seit langer Zeit weiß der Mensch, dass sich der Einsatz
von Tieren in therapeutischen Prozessen positiv auf die unterschiedlichsten Störungen körperlicher, geistiger,
seelischer oder sozialer Art auswirken kann.
Speziell das Pferd hat durch sein Aussehen, seine Größe,
sein Wesen und seine ästhetische Schönheit eine
große Anziehungskraft auf den Menschen und fordert
zur Kontaktaufnahme und Kommunikation mit ihm auf.
Es besitzt einen hohen Aufforderungscharakter, der es für viele
Menschen interessant macht, eine Beziehung mit dem Pferd
anzustreben und neue Handlungs-, Bewegungs- und Kommunikationserfahrungen zu machen.
Der Umgang mit dem Pferd ermöglicht die unmittelbare Befriedigung
fundanmentaler Bedürfnisse nach Körperkontakt, Wärme und Geborgenheit.
Die für den Menschen sehr wichtigen und elementaren Beziehungsinhalte
können vom Pferd zum einen durch seine äußere Erscheinung, sprich durch
sein Fell und seine Körperwärme und zum anderen durch seine Verhaltensweisen
in hervorragenderweise befriedigt werden.
Das Pferd als Herdentier hat ein gut ausgeprägtes Sozialverhalten und ist in der
Lage auf feinste Zeichen zu reagieren und besitzt die Fähigkeit die
Stimmungen des Menschen wahrzunehmen.
Es reagiert direkt und leicht verständlich auf das Verhalten des Menschen
und kann zur Bewusstwerdung und Reflexion der Selbstwahrnehmung
beitragen.
Der wertfreie Kontakt des Pferdes mit dem Menschen fördert das Selbstbild positiv. Tiere geben keine Urteile nach sozialüblichen Kategorien ab, sie spühren
viel mehr die Individualität des Menschen und nehmen den Menschen genauso,
wie er ist.
"Tiere brüllen mich nie an.
Tiere zwingen mich nie zu etwas,
das ich nicht tun will.
Sie erwarten nicht zu viel von mir.
Sie werden nicht gemein oder sauer.
Sie sind immer da,
um mit mir zu rennen.
Und meine Trauer zu vertreiben."